Kathrine Frich
Donald Trump behauptete wiederholt, er könne den Krieg in der Ukraine „an einem Tag beenden“ und präsentierte sich als der einzige politische Führer, der Moskau und Kyjiw an den Verhandlungstisch bringen könne.
Doch nach fast einem Jahr seiner Rückkehr ins Amt hat sich die Konfliktdynamik als deutlich komplexer erwiesen – und der Druck zeigt sich zunehmend öffentlich.
Am deutlichsten wird dies in der Aussage von Vizepräsident JD Vance, der zugab, dass die bislang fehlende Friedenslösung seine größte Enttäuschung sei.
Ein anhaltendes Patt
In einem Interview mit NBS News wurde Vance gefragt, welche Herausforderung seiner Amtszeit ihn am meisten frustriert habe.
Er verwies sofort auf den ungelösten Krieg zwischen Russland und der Ukraine und beschrieb ihn als eine Belastung für die gesamte Regierung.
„Oh Mann. Also, sehen Sie, die Russland-Ukraine-Geschichte war, glaube ich, für das gesamte Weiße Haus eine ständige Quelle der Frustration“, sagte er.
Er fügte hinzu, Trump habe lange geglaubt, dass dieser Konflikt zu den leichtesten globalen Krisen gehören würde, die man lösen könnte.
„Und wenn Sie mir gesagt hätten, dass Frieden im Nahen Osten leichter zu erreichen sei als Frieden in Osteuropa, hätte ich Sie für verrückt erklärt.“
Vances Worte zeigen, wie weit die Realität von Trumps ursprünglichem Versprechen einer schnellen Lösung entfernt ist.
Anzeichen von Bewegung, aber kein Durchbruch
Trotz des anhaltenden Pattzustands sagte Vance, er sei weiterhin optimistisch und halte die Lage nicht für völlig festgefahren.
„Ich glaube tatsächlich, dass wir große Fortschritte gemacht haben, aber wir sind noch nicht ganz über die Ziellinie“, erklärte er.
Er deutete an, dass es „hoffentlich“ innerhalb der „nächsten Wochen“ positive Entwicklungen geben könnte.
Seine Aussagen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die Regierung ihre diplomatischen Bemühungen hinter den Kulissen verstärkt – bislang jedoch ohne sichtbare Ergebnisse.
Hochrangige Gespräche mit Moskau
Vances Interview folgt auf die jüngste Gesprächsrunde von Trumps Sondergesandtem Steven Witkoff und Trumps Schwiegersohn Jared Kushner.
Laut Trump sind beide überzeugt, dass Russlands Präsident Wladimir Putin „den Krieg beenden möchte“.
Am 2. Dezember traf Putin Witkoff und Kushner fast fünf Stunden lang.
Medienberichten zufolge bereitete sich die US-Seite darauf vor, ihre Bereitschaft zu signalisieren, Russlands faktische Kontrolle über besetzte ukrainische Gebiete als Teil einer möglichen Friedenslösung anzuerkennen.
Weder Washington noch Moskau haben diese Details bestätigt.
Quellen: NBS News, Ukrainska Pravda
